Anleitung zum Upgrade von VMware vCenter Server Appliance (vCSA) 5.5 auf Version 6.0
Lange habe ich es vor mich hin geschoben, und nun ist es (endlich) so weit. – Das Upgrade meiner vCenter Server Appliance von Version 5.5 auf Version 6.0.
Bisher hab ich beim Upgrade auf eine neue Version eigentlich immer die OVF bzw. OVA Vorlagen von vMware genutzt, und diese am Host bereitgestellt!
(Die jenigen die bereits schon einmal ein Upgrade durchgeführt haben, bzw. schon etwas mit dem ESXi von vMware vertraut sind, wissen was ich meine 🙂 )Doch seit Version 6.0 stellt vMware keine OVF/OVA Vorlagen für vCenter Server mehr zum Download bereit! Stattdessen gibt es nur mehr eine „Allgemeine“ ISO-Datei, welche NICHT bootfähig ist, sondern einen neuen Instalations-Assistenten für Windows enthält, mit dem man jetzt vCenter Server Installieren bzw. Upgraden kann.
Zuerst muss man sich natürlich wieder das ISO-File von vMware herunterladen. (Hierfür bedarf es auch wieder einer kostenlosen Registrierung, falls man sich nicht schon ohnehin registriert hat! – Dadurch erhält man auch gleichzeitig wieder eine 60 Tage Testlizenz mit der man vCenter Server 60 Tage lang uneingeschränkt testen kann!)
Hat man sich die ISO-Datei erfoglreich runtergeladen kann man diese entweder auf DVD Brennen oder einfach entpacken. (Ich für meinen Teil hab mich für das entpacken entschieden
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Im entpackten Ordner gibt es einen Unterordner mit dem Namen „VCSA„, indem wiederum eine Datei mit dem Namen „vmware-vcsa“ liegt. Wenn man diese Datei mit z.b.: 7-Zip entpackt, erhält man wie von früher bekannt die OVF/OVA Dateien, welche man anschließend am Host bereitstellen kann. Dies ist jedoch noch für Testumgebungen empfehlenswert, für die Produktiv-Installation bzw. Upgrade empfiehlt VMware den Weg über den neuen Installations-Assistenten!
Der Web-Client der vCenter Server Appliance 6.0 ließ sich nicht aufrufen, es wurde immer auf „localhost“ umgeleitet oder nur eine weiße leere Seite angezeigt!
Nach kurzer Recherche fand ich schließlich die Lösung!
Ursache des übels sind die „Standard“ Zertifikate der alten vCenter Appliance 5.5 welche bei der Installation Automatisch generiert werden bzw. wurden. Hat man diese bereits einmal neu generiert, so ist der nachfolgende Schritt NICHT mehr notwendig, andernfalls geht man wie folgt vor:
1. Man loggt sich via Web-Client (https://IP:5480) auf der alten vCenter Appliance mit dem root Benutzer ein
2. Dort wechselt man anschließend zum Tab „admin“ und aktiviert ganz unten den Punkt zur neugenerierung der Zertifikate.
3. Anschließend übernimmt man die Einstellung und rebootet die vCenter Appliance.
4. Nach dem neustart loggt man sich nochmals über das Web-Interface ein und deaktiviert die soeben aktivierte Funktion wieder!
5. Anschließend führt man wie weiter unten beschrieben das Upgrade auf Version 6.0 durch, und hat später auch keine Probleme mit dem Web-Client der Version 6.0!
Hier & Hier noch die entsprechenden Support Artikeln von VMware.
Los geht es also:
- Im nun entpackten Ordner gibt es einen Unterordner mit dem Namen „VSCA“ in dem man die Datei „VMware-ClientIntegrationPlugin-6.0.0.exe“ findet. Dies ist das Plugin welches für den Installations-Assistenten benötigt wird.
Daher muss dieses Plugin zu Beginn installiert werden!
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Da es sich hier lediglich um die Installation des Plugins geht, gehe ich dazu nicht weiter ein. – Im Prinzip kann man außer „Weiter“ & „Weiter“ bzw. „fertig stellen“ nichts falsch machen
- Nachdem das Plugin installiert ist, kann der neue Installations-Assistent mittels der Datei „vcsa-setup.html“ vom Hauptverzeichnis gestartet werden!
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In meinem Fall konnten weder Mozilla Firefox noch der Internet Explorer das Plugin richtig laden, wodurch man nicht fortfahren konnte! Letztendlich habe ich daher für das Upgrade Google Chrome installiert und benutzt, da es mit diesem Browser reibungslos funktioniere!
- Nachdem man die „vcsa-setup.html vom Hauptverzeichnis nun mit Google Chrome aufgerufen hat, wird das vorhin installierte Plugin geladen. Das Ausführen des Plugins bedarf nochmals einer extra Genehmigung durch den User.
Setzt man den Haken bei „Einstellungen für alle Links dieses Typs beibehalten“ auf erlauben, und klickt anschließend auf „App starten“ wird man nicht jedes mal wieder gefragt ob das Plugin ausgeführt werden darf!
- Im ersten Schritt kann man sich nun entscheiden ob man ein Upgrade von einer bestehenden Installation oder eine Neuinstallation durchführen möchte! Da ich hier ein Upgrade machen möchte wähle ich Upgrade aus.
- Anschließend erhält man noch ein Hinweis Fenster von welcher Version Upgrade’s überhaupt möglich sind.
- Mit OK geht es weiter zum nächsten Schritt, bei dem die EULA akzeptiert werden muss
- Mit „Weiter“ geht es zum nächsten Schritt.
Hier müssen die IP oder der FQDN (Full Qualified Domain Name) des ESXi-Host, sowie die dazugehörigen Login-Daten hinterlegt werden!
- Nachdem man die entsprechenden Daten eingegeben hat, geht es mit einem Klick auf „Weiter“ zum nächsten Schritt.
- Jetzt wird eine Validierung durchgeführt, unter Umständen muss auch einer Zertifikatsbestätigung mit JA zugestimmt werden.
Danach wird die Validierung fortgesetzt… - Anschließend muss man den Namen für die neue Virtuelle Maschine die für vCenter 6.0 erzeugt wird eingegeben. (SSH möchte ich an dieser Stelle NICHT aktivieren, wer das möchte kann dies gleich machen, oder auch zu einem späteren Zeitpunkt noch nachholen!)
- Als nächstes werden die Daten des „alten“ vCenter Servers abgefragt, wie IP-Adresse oder FQDN sowie Username und Passwort bzw. die Version der alten Appliance. Wer so wie ich möchte dass die Leistungs und Verlaufsdaten des vorherigen vCenter Server mit migriert werden, setzt an entsprechender Stelle den Haken!
Danach werden noch die Daten wie IP oder FQDN, Benutzername sowie das Passwort zum Quell ESXi-Host abgefragt
Hat man alle Daten vollständig eingegeben geht es mit einem Klick auf „Weiter“ zum nächsten Schritt. Vorher erfolgt aber wiederum eine Validierung der soeben eingegebenen Daten, welche durchaus einige Minuten in Anspruch nehmen kann.Notice
Für alle denen es an dieser Stelle so wie mir ergangen ist, und das Kennwort für „Administrator@vsphere.local“ nicht wussten, sondern nur das Kennwort des „root“ Benutzer wussten…
Das Standard-Kennwort für den Benutzer „Administrator@vsphere.local“ lautet:vmware
- Abschließend erhält man noch eine Warnung, die über folgende Punkt aufklärt:
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- After upgrade postgres user password would be the same as vc user.
- Newly deployed appliance FQDN will be set to localhost, although legacy appliance FQDN is set to localhost.localdom. This would result in inability to access the appliance through FQDN localhost.localdom If you want current appliance FQDN to be preserved, then make sure it matches SSO and VC certificates and it is also DNS resolvable – execute `dig localhost.localdom +short` locally on the appliance, or `nslookup localhost.localdom` on a windows machine
- Der Port 22 wird während des Upgrade-Vorgangs zum Übertragen von Daten über SSH verwendet Wenn Sie eine Firewall zwischen beiden Maschinen verwenden, lassen Sie die Kommunikation über Port 22 zu. Falls der sshd-Dienst auf dem Legacy-System nicht gestartet wurde, wird der Upgrade-Vorgang automatisch auf Port 22 gestartet.
- Mit einem Klick auf „JA“ bestätigt man das ganze und gelangt zum nächsten Schritt. Der Auswahl der gewünschten Appliance-Größe. – Da ich hier „nur“ einen Host habe belasse ich die Einstellung auf „Sehr klein“
➡ Je nach getroffener Auswahl teilt der Installations-Assistent der neuen Virtuellen Maschine entsprechende Hardware Ressourcen zu!
- Hat man seine Auswahl getroffen, geht es mit einem Klick auf „Weiter“ wiederum zum nächsten Schritt, der Auswahl des Datenspeichers in dem die neue Virtuelle Maschine abgelegt werden soll. Je nach Server Konfiguration hat man hier verschiedene Auswahlmöglichkeiten. Bei mir sind es zwei:➡ HP-ESXi5 – hier ist „nur“ der ESXi-Host installiert
➡ HP-SATA – hier liegen die eigentlichen Dateien der Virtuellen Maschinen sowie meine Hochgeladenen ISO-DateienEntsprechend seiner jeweiligen Konfiguration wählt man den gewünschten Datastore aus und klickt wiederum auf „Weiter„Notice
Wer möchte kann so wie ich den „Thin-Festplattenmodus“ aktivieren.Was ist der „Thin-Festplattenmodus“?
Eine mit Thin Provisioning bereitgestellte Festplatte stellt nicht den gesamten für die Festplatte festgelegten Speicherplatz vorab bereit. Der Speicherbedarf lässt sich reduzieren, indem nur Blöcke zugewiesen werden, die beim Schreiben durch physischen Speicherplatz gestützt werden.
- Anschließend erfolgt wieder eine Validierung, und gelangt zum nächsten Schritt. Der Eingabe der „temporären“ Netzwerkdaten, die benötigt werden damit die Daten von der alten vCenter Server Appliance auf die neue vCenter Server Appliance übertragen werden können!
Hier kann man so wie ich entweder eine statische IP-Adresse vergeben oder auch einen DHCP-Server (falls vorhanden) nutzen!
Hat man alle benötigten Felder ausgefüllt geht es mit „Weiter“ zum nächsten Schritt… - Im letzten Fenster erhält man nochmals eine kurze Übersicht über seine eingegeben Daten bzw. seiner getroffenen Einstellungen!
Mit einem Klick auf „Beenden“ beginnt der Installations-Assistent mit dem eigentlichen Upgrade bzw. der Migration der Daten und der Einrichtung der neuen Virtuellen Maschine.
Dieser Vorgang kann abhängig der getroffenen Einstellungen, der Größe des alten vCenter’s etc… entsprechend einige Minuten, aber auch durchaus Stunden dauern!
- Hat der Installations-Assistent seine Arbeit erfolgreich abgeschlossen, wird die alte vCenter Server Appliance heruntergefahren, und die neue vCenter Server Appliance wird eingeschalten und nimmt alle „Eigenschaften“ der alten an.
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Heißt im Klartext: IP-Adresse, Benutzer inkl. dazugehöriger Kennwörter sind alle gleich wie bei der alten vCenter Server Appliance! - Sollte in der Zwischenzeit jemand Langeweile haben kann er ja so wie ich mal die Konsole der neuen Virtuellen Maschine öffnen und dort einen Blick „rein werfen“ 😆
- Nach etwa 25 – 30 Minuten ist der Installations-Assistent fertig.
Die alte Appliance wurde Heruntergefahren und die neue hat die Identität der alten angenommen!
- Jetzt kann man sich auch schon auf sein neues vCenter entweder via vSphere-Client oder via Web-Client mit https://IP:9443/vsphere-client verbinden!
➡ Hier noch ein Link zur „Dokumentation zu VMware vSphere ESXi und vCenter Server 6.0“ von VMware
Folgende Schritte sind nachdem Upgrade auf Version 6.0 noch vorzunehmen bzw. Empfehlenswert:
- Einspielen der Lizenz für vCenter Server 6.0 (falls man nicht die 60 Tage Testversion nutzen möchte)
- Anpassen des Start/Herunterfahren Skriptes am Host, damit die neue vCenter Server Appliance in Zukunft beim Start des Host’s automatisch gestartet bzw. beim Herunterfahren des Host’s automatisch heruntergefahren wird!
- Installation eventuellen Updates für vCenter Server Appliance
➡ Nachdem man erflogreich auf Version 6.0 Upgegraded hat, stehen womöglich schon wieder Updates zur Installation Bereit!
Um auf neue Updates zu prüfen bzw. verfügbare Updates zu installieren sind folgende Schritte erforderlich:
- Einloggen mit dem Benutzer „root“ sowie dem dazugehörigen Passwort am Webinterface auf der vCenter Server Appliance.
Dies geschieht über https://IP-Adresse-des-vCenters:9443/vsphere-client - Anschließend wählt man links im „Navigator“ den Menüpunkt „Update“ aus
- Dort angekommen wählt man aus der rechten oberen Ecke den Punkt „Nach Updates suchen => URL Prüfen“ aus.
- Sollte nun Updates gefunden werden können diese über „Updates installieren“ installiert werden!
- Über den Menüounkt „Einstellungen“ kann man die Repository ändern oder auch regelmäßig Automatisch nach Updates suchen lassen!
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